Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Interessengemeinschaft Arheilger Bürger e.V.
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Der Darmstädter Westwald geht u.a. auf eine Aufforstungskampagne des Landgrafen Georg I. im Jahre 1575 zurück. Um die Residenz ausreichend mit Bauholz zu versorgen und die landwirtschaftlichen
Kulturen vor Flugsandverwehungen zu schützen, wurden rings um Darmstadt in großem Ausmaße Wälder neu begründet. Auch der leidenschaftliche Jäger Landgraf Ludwig VIII. ließ neue Waldgebiete
anlegen. So wurde z.B. um 1700 die Täubcheshöhle in das Arheilger Feld hinein um 300 Morgen Wald erweitert.
Die Erhaltung der Westwaldgebiete ist dringender dennn je geboten, da die Waldgebiete wichtige Funktionen im Bereich des Boden- Klima- und Grundwasserschutzes ausüben und daher die Lebensqualität
in Darmstadt entscheidend mitbestimmen. Die Bodenschutzfunktion ist vor allem bezüglich der Verhinderung von Winderosionen gegeben. Die im Darmstädter Westen vorherrschenden Sandböden sind gegen
Windabtrag besonders gefährdet. Der Westwald bindet diese Böden und schützt die Stadt und ihre Bevölkerung vor Sandverwehungen aus dem Ried.
Für das Stadtklima sind, diese Wälder ebenfalls wichtig, da sie zur Luftfilterung, Luftbefeuchtung, Luftabkühlung und Luftzirkulation beitragen. Dies ist im klimatisch stark belasteten
Darmstädter Norden besonders relevant, da hier Außentemperaturen gemessen werden, die den Wärmegraden der Darmstädter Innenstadt entprechen. Für die Grundwasserneubildung sind Waldgebiete
vorteilhaft, da der Oberflächenabfluß relativ gering ist und das versickernde Regenwasser nicht zusätzlich mit Schadstoffen (Dünger, Pestizide etc. ) befrachtet wird.
Die Zukunft des Westwaldes ist höchst gefährdet, u.a. weil hier eine industriebedingte Grundwasserförderung stattfindet. In der Vergangenheit förderten dort die Unternehmen Röhm und MERCK. Der Röhm AG wurde 1996 keine weitere Förderung genehmigt. Da die MERCK KGaA jedoch weiter fördern darf und die Fördermengen erheblich sind, konzentrieren sich die weiteren Darstellungen auf dieses Unternehmen.
Die chemische Fabrik E.MERCK produzierte ab 1840 zunächst am Rande des Zentrums von Darmstadt (heutiger Mercksplatz). Dank wirtschaftlicher Erfolge vergrößerte sie sich ständig, so daß um die
Jahrhundertwende ein neuer Standort für die Firma gesucht wurde. Ein Gelände am nördlichen Rand der Darmstädter Gemarkung wurde ausgewählt. 1901 wurde mit dem Bau der neuen chemische Fabrik E.
MERCK an der Frankfurter Landstraße begonnen und 1903/04 der Betrieb aufgenommen.
Während man am alten Standort in der Innenstadt auf keine großen Wasserressourcen zurückgreifen konnte (1 Brunnen, in begrenztem Umfang Wasser aus dem Woog und aus dem Darmbach, sowie Regenwasser
von den Fabrikdächern) und Stadtwasser zukaufen mußte, erhielt MERCK 1901 von der Gemeinde Weiterstadt das Recht, in dem Gebiet der Täubcheshöhle Grundwasser zu fördern und für die neue
Chemiefabrik zu nutzen. Das Wasserwerk an der Ecke Gräfenhäuser Str./ Frankensteiner Schneise und die Brunnengalerien im Arheilger Westwald entstanden.
Die Anlage von Brunnen im Westwald wurde über Jahrzehnte systematisch südlich und nördlich des noch heute vorhandenen Wasserwerks vorangetrieben. Von 1900 bis 1914 wurden 17 Brunnen in der
Galerie Waldbrunnen Süd (südlich des Wasserwerks, östlich der Gräfenhäuser Str.) angelegt. Zwischen 1927 und 1933 wurden weitere 13 Brunnen in dieser Galerie niedergebracht. Von 1935 bis 1944
wurde die Galerie der Waldbrunnen um die Waldbrunnen Nord erweitert. 1950 bis 1960 kamen hier 3 weiter Brunnen dazu und es wurden die Waldbrunnen Süd um vier Brunnen ergänzt und zusätzlich wurden
die Waldbrunnen A und B südöstlich davon niedergebracht. Erst 1968 wurden die Brunnen angelegt, die den Darmstädter Westwald schädigten.
Anfangs war der Wasserbedarf für die chemische Fabrik nicht sehr hoch. Erst 1919 wurden mehr als 1. Mio. m³ /Jahr Wasser gefördert. 1920 bis 1930 betrug die durchschnittliche Wasserförderung der
Firma E. MERCK 1,4 Mio. m³/Jahr.
Nach 1945 ging die Steigerung der Produktion und die Erweiterung der Produktionspalette mit einer Steigerung der Wasserförderung einher:
1953 | 3,5 Mio. m³/Jahr |
1957 | 4,0 Mio. m³/Jahr |
1960 | 4,2 Mio. m³/Jahr |
Bis zum Jahr 1960 gab es keine öffenlich-rechtliche Zulassung für die Förderung von Grundwasser. Daher hat MERCK erstmals 1960 eine Genehmigung für die Förderung von 7,2 Mio. m³/Jahr beantragt.
Gegenstand des Antrages war ebenfalls die Erweiterung des Förderungsgebietes um weiter Brunnengalerien, die sog. „Südstrecke". Der Firma wurden schließlich Förderrechte für 7,29 Mio. m³/Jahr
genehmigt. Hierbei wurde auf die Haftung im Schadensfall hingewiesen.
Mit der Wasserförderung sank der Grundwasserspiegel ständig. Bereits in den fünfziger Jahren lag er in dem direkten Einzubereich der Brunnen im Arheilger Westwald so tief, daß Bäume keinen
Grundwasseranschluß mehr hatten. Mit der Ausweitung der Förderung in den Bereich des Darmstädter Westwaldes trat diese Wirkung auch dort ein. Heute ist der Grundwasseranschluß in weiten Bereichen
des Waldgürtels verloren, mit lverhängnisvollen Auswirkungen für den Wald, wie die nachfolgenden Fotos belegen.
Anfang der siebziger Jahre ging die Eigenförderung zurück. Sie stieg jedoch 1991 noch einmal auf Werte der siebziger Jahre an, da die MERCK KGaA den Bezug von Trinkwasser von der Südhessischen
Gas & Wasser AG fast einstellte. Erst in den letzten Jahren ging die Grundwasserförderung wieder auf unter 5 Mio. m³/Jahr zurück.
Die 1960 genehmigten Förderrechte liefen mit dem Jahr 1987 aus. Die Firma MERCK beantragte daraufhin neue Förderrechte. 1994 bewilligte das Regierungspräsidium Darmstadt der MERCK KGaA die
Förderung von 3 Mio. m³/Jahr bis 2009 und erteilte zusätzlich eine Erlaubnis zur Förderung von 2 Mio. m³/Jahr, die bis zum Ende des Jahres 2004 gilt.
Gegen die Bewilligung sind Widersprüche eingelegt und eine Klage ist anhängig.
Wälder, deren Bäume das Grundwasser erreichen, haben gegenüber anderen Waldgesellschaften den Vorteil, daß sie weitgehend unabhängig vom jährlichen Niederschlagsangebot sind. Hochaufragende Wälder aus Eiche, Esche, Ahorn, Linde und anderen Baumarten bilden auf grundwasserbeeinflußten Standorten oft artenreiche Waldgesellschaften. Wo das Wasser nicht zu dicht unter der Geländeoberfläche steht, tritt auch die Buche hinzu und erreicht Wuchshöhen von weit über dreißig Meter.
Wie tief darf nun das Grundwasser stehen, damit es noch von den Bäumen erreicht wird? Dies hängt von der Bodenart ab. So werden sandige Böden leichter durchwurzelt, als etwa steinige oder
dichtgelagerte tonige Böden. Auch ist die Kraft der Wurzeln baumartenspezifisch unterschiedlich. Sogar innerhalb einer Art gibt es Unterschiede, je nach dem, ob ein Baum unterständig ist oder ob
er seine Nachbarn überragt.
Unter den Verhältnissen, die im Darmstädter Westen bis zum Beginn der Grundwasserförderung bestanden, konnten zumindest die herrschenden Bäume das Grundwasser etwa bis in 5 m Tiefe erreichen.
Eichen und Kiefern entwickeln eine hohe Wurzelenergie. Sie durchdringen mit kräftigen Pfahlwurzeln auch dichteste Tonbänke und wurzeln tief in grundwasserführende Schichten hinein. Anders
hingegen die Buche. Auch sie treibt ihre Wurzeln in große Tiefe, um an das begehrte Naß zu kommen, doch vermag sie dichtgelagerten Ton nicht zu durchdringen. In unseren sandigen Böden erreicht
jedoch auch sie 3 - 4 m Tiefe. Sie dringt allerdings nicht in den Grundwasserhorizont selbst ein. Ihre Wurzeln verbleiben vielmehr im obersten Bereich des Kapillarsaumes, der zwar durch Aufstieg
des Grundwassers im Boden befeuchtet, aber nicht ganz frei von Bodenluft ist.
Sinkt das Grundwasser etwa durch Eingriffe des Menschen dauerhaft ab, verlieren die Buchen als erste den Anschluß an das Grundwasser. Sinkt der Pegel gleich um mehrere Meter, wie dies im Westwald
der Fall war, verlieren nach und nach alle Bäume ihren Grundwasseranschluß.
Sind die Bäume vom Grundwasser abgeschnitten, so sind sie ausschließlich von dem Wasserangebot aus dem Niederschlag abhängig. Unsere Region gilt jedoch als eine der niederschlagsärmsten in
Mitteleuropa. Trockenperioden sind häufig; der sandige Boden kann zudem nicht übermäßig viel Wasser speichern.
Auf Wasser im Überfluß eingestellt, sind grundwasserbeeinflußte Wälder einer solchen Standortänderung nicht gewachsen. Zunächst werden die obersten Kronenteile dürr. Bei Buchen und Eichen brechen
die abgestorbenen feinen Äste bald ab. Die starken Äste verbleiben noch lange in der toten Krone und hinterlassen oft ein bizarres Bild. Kiefern verlieren die älteren Nadeljahrgänge. Dieser
Schaden ist bei ausreichender Wasserversorgung aus dem Niederschlag reversibel. Häufig sterben die Kiefern jedoch rasch ab. Laubbäumen gelingt es mitunter, aus den unteren Stammteilen neue Äste
auszutreiben, um die toten Wipfel zum Teil zu ersetzen. Dies kann ihr Leben um einige Jahre verlängern. Doch die Hauptkrone stirbt mit sinkendem Grundwasserstand unaufhörlich vom Wipfel zur Basis
hin ab.
Insekten und Pilze machen sich über die sterbenden Bäume her. Erst fallen einzelne Individuen aus, schließlich ganze Gruppen und Bestände. Dadurch wird das einst geschlossene Kronendach lückig.
Nachbarbäume können es, da selbst schwer angeschlagen, nicht mehr schließen. Durch die Lücken finden Stürme Angriffsflächen.
Sonnenlicht dringt vermehrt zum Boden vor. Dort entwickelt sich rasch der dichte Filz des Landreitgrases. Ein Aufwachsen junger Bäume ist dann nur schwer möglich. Auch Niederschlagwasser kann
nicht mehr ungehindert in den Boden eindringen, was die Lage der Bäume weiter verschärft. Es entwickelt sich ein anderes Waldinnenklima. Wärmeliebende Insekten, wie Schwammspinner und
Kiefernprachtkäfer, finden nun ideale Vermehrungsmöglichkeiten. Nach und nach verabschiedet sich der bisherige Wald. Es folgt ein Umbruchprozeß, der über Menschengenerationen hinweg anhalten
kann.
Der Arheilger Westwald hat die entscheidenden Grundwasserabsenkungen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebt. Noch immer hat sich dieser Prozeß des Umbruchs nicht stabilisiert. Ob an
seinem Ende wieder ein Wald steht, der, an Trockenheit gewöhnt, wohl meist kleinwüchsiger und licht, von wenigen Baumarten gebildet werden wird oder ob der geschlossene Wald sogar auf Teilflächen
verschwindet und eine Grasvegetation mit einzelnen Bäumen verbleibt, vermag heute niemand sicher vorherzusagen. Es sei denn, der Grundwasserspiegel steigt wieder an.
Größter Posten im Wasserverbrauch der MERCK KGaA ist die Verwendung von Wasser zur Kühlung - ohne Wiedergewinnung.
Zweit- bzw. drittgrößter Posten ist die Verwendung als Wäscher- bzw. Prozeßwasser.
Viertgrößter Posten ist die Verwendung von Wasser als Pumpenwasser, d.h. als Hilfsmittel zur Erzeugung von Vakuum in Wasserringpumpen.
Von diesen Wassermengen könnte ein erheblicher Teil eingespart werden. Folgendes Einsparkonzept könnte realisiert werden.
Statt aufgeheiztes Kühlwasser einfach dem Kanal zuzuführen, kann es auch im Kreis geführt werden, wenn es seine Wärme über ein Rückkühlwerk an die Luft abgeben kann. Zwar wird hierbei ein Teil
des Wassers verdampft, ein anderer Teil muß wegen des Salzes im Wasser weiterhin abgeleitet werden, jedoch sind die Einsparungen beträchtlich.
Einen Kompromiß zwischen Wassereinsparung und Wirtschaftlichkeit stellen sog. hybride Rückkühlwerke dar. Diese arbeiten bei niedrigen Lufttemperaturen (Winter) ohne Wasserverdampfung und bei
hohen Lufttemperaturen (Sommer) mit Verdampfung von Wasser. Hierdurch wird viel Wasser gespart aber auch die teure Wärmeaustauschfläche in Grenzen gehalten.
Hier wird angenommen, daß bei allen Betrieben, die pro Jahr mehr als 10.000m³ /Jahr Kühlwasser verbrauchen, ein derartiges Rückkühlwerk installiert wird und dadurch 95 % Wasser gespart wird.
Statt 1,3 Mio. m³/Jahr Kühlwasser würden dann nur 390.000 m³/Jahr gebraucht.
Allein 623.500 m³ Wasser wurden 1994 zur Erzeugung von Vakuum genutzt und dies, obwohl Vakuum in Ölschieberpumpen oder in Klauenpumpen auch ohne Wasserbedarf und in letztgenannten auch ohne
Altölanfall erzeugt werden kann. Das Einsparszenario geht deshalb davon aus, daß dieser Bedarf vollständig vermieden werden kann.
Allein 73.900 m³ Wasser wurden 1994 als „Zusatzwasser" in der Kläranlage eingesetzt; offiziell z.B. zum Ansetzen von Chemikalien. Das Einsparszenario geht davon aus, daß dieser Bedarf auch durch
anfallendes Abwasser gedeckt werden kann.
Für die Wäscher von Abgasen und Abluft wurde 1994 828.300 m³ Wasser - überwiegend mit Trinkwasserqualität - benötigt. Für diesen Bereich existieren verschiedene Einsparmöglichkeiten, wie
Reduzierung der Abluftströme, Einsatz trockener Abluftreinigungstechniken, Erhöhung der. Waschstufen und Kreisführung, Einsatz geordneter Packungen statt Füllkörpern. Wegen der Vielzahl der
Möglichkeiten wird ein Einsparpotential von 30 % angenommen.
Aus Untersuchungen in Haushalten und gewerblichen Betrieben ist bekannt, daß bei vielen Einsatzbereichen Einsparungen zwischen 10 und 20 % möglich sind. Bei den verbleibenden Nutzungen:
Prozeßwasser, Reinigungswasser, Sanitärwasser sind Maßnahmen wie Aufbereitung von Reinigungswasser oder Optimierung von Sanitäranlagen möglich. Es wird deshalb angenommen, daß in diesen Bereichen
mindestens eine Einsparung von 15 % möglich ist.
Werden diese Einsparpotentiale erschlossen, so reduziert sich der Wasserbedarf nochmals um fast 441.000 m³/Jahr.
Zusätzlich wird angenommen, daß die Verluste halbiert werden können. Dies spart noch einmal ca. 200.000 m³/Jahr.
Werden die hier dargestellten Einsparungen realisiert, so läßt sich der Wasserbedarf von ca. 4,436 Mio. m³/Jahr in 1994 auf ca. 2,4 Mio. m³/Jahr reduzieren.
Nach Realisierung der angenommenen Einsparmöglichkeiten würde die MERCK KGaA noch folgende Wassermengen benötigen:
Wassernutzungsart | 1.000 m³/Jahr | Trinkwasserqualität erforderlich? |
---|---|---|
Kühlwasser | 390,2 | nein |
Wäscherwasser | 579,6 | zum Teil |
Prozeßwasser | 671,0 | zum Teil |
Reinigungswasser | 271,4 | zum Teil |
Sanitärwasser | 151,0 | zum Teil |
Verlustausgleich | 336,5 | nein |
Summe | 2.399,7 |
Nur für einen Teil der Nutzungen ist hochwertiges Wasser erforderlich. Das Ingenieurbüro Trischler & Partner kam deshalb in einem Gutachten zu dem Schluß, daß der Wasserbedarf der MERCK KGaA
zu einem großen Teil kurzfristig durch filtriertes und desinfiziertes Ablaufwasser der kommunalen Kläranlage gedeckt werden kann. Zur weiteren Versorgung könnten von den jährlich auf dem
Betriebsgelände anfallenden 340.000 m³/Jahr Niederschlagwasser 75 % nach Aufbereitung genutzt werden.
Aufgrund des zurückgehenden Wasserverbrauchs in Darmstadt kann auch die Südhessische Gas & Wasser AG, die früher unter Engpässen gelitten hat, ca. 1 Mio. mm³/Jahr Wasser mit
Trinkwasserqualität liefern. Hierbei fördert die Südhessische aufbereitetes Rheinwasser, das zuvor versickert wurde. Erfreulicher Nebeneffekt dieser Maßnahmen wäre: Die Wasserpreise für die
Haushalte könnten stabil gehalten werden.
Schließlich ist es sinnvoll der MERCK KGaA eine Restförderung von ca. 300.000 m³/Jahr aus dem Teil der Brunnen zu gestatten, der keine Waldbestände beeinträchtigt. Diese Förderung ist
voraussichtlich erforderlich, um die Brunnen in Stand zu halten.
Das Szenario zeigt, daß durch Einsparung und Substitution für die MERCK KGaA sehr weitgehende Möglichkeiten bestehen, um auf eine eigene Grundwasserförderung fast ganz zu verzichten. Eine
ausreichende Versorgung der Unternehmens mit Wasser wäre damit ohne ökologische Schäden möglich. Voraussetzung für die Umsetzung wäre allerdings, daß die Betriebe bei MERCK annähernd den
Wasserpreis bezahlen, den alle Darmstädter Haushalte bezahlen müssen.
Alle müssen mit Wasser sparsam umgehen.
Informieren Sie sich bei dem Umweltamt der Stadt Darmstadt über technische Möglichkeiten zur Einsparung von Wasser und zur Nutzung von Regenwasser, sowie die finanzielle Förderung hierfür aus den
Mitteln der Grundwasserabgabe.
Die Aktionäre der MERCK KGaA müssen die Geschäftsleitung zu einem Ausstieg aus der Eigenförderung von Grundwasser anhalten. Eine weitere Förderung ist ökologisch unvertretbar und die finanziellen
Vorzüge der Eigenförderung verursachen unvertretbare soziale Spannungen zum Umfeld. Das Regierungspräsidium in Darmstadt muß endlich einen Widerspruchsbescheid erlassen, mit dem eine rechtliche
Bereinigung der Mißstände möglich ist. In diesem Bescheid muß festgesetzt werden, in welchen Stufen die Förderrechte der MERCK KGaA auf 300.000 m³/Jahr begrenzt werden und welche
Grundwasserstände mindestens eingehalten werden müssen.
Die Stadt Darmstadt muß der MERCK KGaA das Ablaufwasser der Kläranlage kostenlos überlassen. Jeder Tag des Feilschens um Pfennige bedeutet weitere Schäden am Stadtwald, die teurer als jeder
vernünftige Preis für das Überlassen von Abwasser sein können.
Durch Mitgliedschaft in der Interessengemeinschaft Arheilger Bürger e.V. können Sie sich in dieser, wie auch in anderen Fragen, die ihr unmittelbares Wohnumfeld betreffen, engagieren.
Wollen Sie nicht gleich Mitglied werden, so können Sie die Interessengemeinschaft Arheilger Bürger e.V. auch durch eine Spende unterstützen und damit z.B. der IGAB die Kosten für den Druck dieser
Broschüre zurückerstatten (Bitte Verwendungszweck „Wasser" angeben).
Die IGAB macht als parteiübergreifende Vereinigung wichtige Planungsprobleme im Norden Darmstadts rechtzeitig und umfassend transparent und bemüht sich darum
die allgemeine Wohnqualität im Darmstädter Norden zu erhöhen, die Belastungen des überfliegenden Flugverkehrs zu reduzieren, eine effektivere Verkehrsberuhigung in Wohngebieten zu erreichen,
Landschafts- und Naturschutz mehr Beachtung zu verschaffen, Beeinträchtigungen aus Industrie und Gewerbe entgegen zu wirken, Nahverkehrsangebot und Infrastrukturausstattung zu verbessern.
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Gerne nehmen wir auch Spenden für unsere Arbeit entgegen: Konto der Interessengemeinschaft Arheilger Bürger e.V.: Volksbank Arheilgen (Bankleitzahl 508 601 04) Kontonummer 112 925
PS: Eine Weitergabe dieser Broschüre an andere ist erwünscht und ein besserer Umweltschutz als jedes Papierrecycling, denn auch dabei wird Wasser benötigt.